IV-Stelle

10 Jahre Anlässe für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber

Vor zehn Jahren lud die IV-Stelle erstmals zu Informations­anlässen für Arbeit­geberinnen und Arbeit­geber ein. Daraus ent­wickelte sich eine jährlich statt­findende Veran­staltung, die viel dazu bei­getragen hat, dass seit 2012 im Kanton St.Gallen mehr als 12'000 Personen erfolg­reich im Arbeits­markt platziert werden konnten.

Die Dialog­anlässe mit Arbeit­geberinnen und Arbeit­gebern im ganzen Kanton sind von Beginn an geprägt von den Themen Gesundheit und Prävention sowie Neuerungen rund um die Invalidenversicherung. In den letzten 10 Jahren besuchten rund 5'000 Gäste diese Anlässe und liessen sich von Referentinnen und Referenten begeistern. Die Referate waren mit­reissend, stimmten nach­denklich, erklärten Zusammen­hänge oder transportierten humorvoll interessante Sach­verhalte. Im Fokus standen dabei immer Themen, welche direkt oder indirekt etwas mit unserer Gesund­heit und damit verbunden auch mit unserer Arbeits­fähigkeit zu tun haben. Fanden die ersten Anlässe noch an verschiedenen Stand­orten statt, haben sich Flums und Gossau als ideale Ver­anstaltungs­orte etabliert.

Fester Bestandteil sind ebenso aktuelle Informationen aus der Tätig­keit der IV-Stelle. Mal erhalten die Gäste einen Über­blick über die vielfältigen Möglich­keiten, Personen beruflich zu integrieren. Mal sind es Zahlen, die veran­schaulichen, dass es bei beruf­lichen Inte­grationen nur Gewinnerinnen und Gewinner gibt.

IV-Arbeitgeberevent
IV-Arbeitgeberevent
Die Gesund­heit und damit ver­bunden auch die Arbeits­fähigkeit steht im Mittelpunkt.

Zahlen sprechen für sich

Im Rückblick auf die Jahre 2012 bis 2022 summieren sich die An­mel­dun­gen für Leis­tungen der Beruf­lichen Inte­gration/Rente auf bei­nahe 27'700. In diesem Zeit­raum konnten 12'118 Personen erfolgreich in den ersten Arbeits­markt integriert werden. Spannend auch, wie sich diese Eingliede­rungen auf­teilen: Für 5'800 Personen konnte erreicht werden, dass ihr Arbeits­platz erhalten bleibt. Für 1'355 Personen wurde eine Um­platzierung im gleichen Betrieb erreicht. Schliesslich konnte die IV-Stelle 4'963 Personen einen Arbeits­platz bei einem neuen Arbeit­geber/einer neuen Arbeitgeberin vermitteln.

Diese Zahlen unt­erstreichen, wie wichtig der Dialog zwischen der IV-Stelle und der Wirt­schaft ist – ein Teil davon sind diese seit 2012 durch­geführten Anlässe. Für erfolgreiche Ein­gliederungen braucht es den täg­lichen Ein­satz vor Ort, ob lokal oder regional, sowie eine intensive Zusammen­arbeit mit allen Beteiligten.

Long Covid ernst nehmen

Was bedeutet Long Covid für die Invaliden­versicherung? Zahlen­mässig sind die ge­meldeten Fälle bisher ver­gleichs­weise tief. Gleich­wohl gilt es, die Erkrankung ernst zu nehmen – vor allem in Ver­bindung mit anderen Erkrankungen.

Jährlich gehen bei der IV-Stelle St.Gallen insgesamt mehr als 4'500 IV-Anmeldungen ein. Im Jahr 2022 enthielten 54 aller Anmel­dungen eine Diagnose Long Covid. In den meisten Fällen war Long Covid nicht die alleinige Diagnose, sondern gewisse andere bereits schon be­stehende Erkrankungen führten zu längeren gesund­heitlichen Beschwerden und möglichen Arbeits­unfähigkeiten. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Herz-/Kreis­lauf­erkrankungen oder psychische Erkrankungen. 

Dabei ist die Klärung der Zuständig­keit mit den Kranken­versicherern wichtig, welche für die Kosten der Be­handlungs- und Genesungs­phase ver­ant­wortlich sind. Die Invaliden­versicherung kommt erst dann ins Spiel, wenn eine generelle Arbeits­unfähigkeit droht.

Longcovid ernst nehmen
Longcovid ernst nehmen
Hier kommt ein Zitat, Text oder ein State­ment. Kurz oder lange. Dieser ist etwas länger. Verwaltungs­kommission

Frau ab 46 Jahren

Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Drei von vier Personen, die sich wegen Long Covid bei der IV anmeldeten, sind Frauen. Auch bezüg­lich des Alters spricht die Statistik eine deutliche Sprache: Gegen 2/3 der Anmel­dungen betreffen Personen, die zwischen 46 und 65 Jahre alt sind.

Gerade die medi­zi­nische Behandlung, die verhindern könnte, dass jemand arbeits­unfähig wird, ist auch für behandelnde Ärztinnen und Ärzte noch nicht in allen Teilen soweit erforscht, als diese für Long Covid klar wäre. Aus diesem Grund hat sich der Regionale Ärztliche Dienst (RAD) Ostschweiz intensiv mit diesem medi­zi­nischen Thema aus­einander­gesetzt und dazu entsprechende externe Referentinnen und Referenten eingeladen.

Wie weiter bei Arbeitsunfähigkeit

Generell gilt für alle Personen, die für längere Zeit nicht mehr arbeits­fähig sind, sich bei der IV-Stelle zu melden, unab­hängig von der jewei­ligen Krank­heits- und Unfall­diagnose. Dies gilt auch für alle Personen, welche an Long Covid erkrankt sind und unter den Folgen ent­sprechend leiden.

Früh miteinander sprechen

Die IV-Anmeldung abge­schickt, und jetzt? Diese Frage stellen sich ver­sicherte Personen immer wieder. Mit dem neuen früh­zeitigen Kontakt­gespräch konn­ten erste, äusserst positive Erfahrungen ge­sam­melt werden.

Früh miteinander sprechen
Früh miteinander sprechen
Berater am Telefon

 

Nach dem Einreichen der Anmeldung bei der IV-Stelle erhalten die jeweiligen Ab­senderinnen und Absender bereits seit vielen Jahren inner­halb von wenigen Tagen eine schrift­liche Bestätigung über den Erhalt der An­meldung. Mit dieser An­meldung beginnt oft­mals ein um­fassendes Einholen ver­schiedens­ter Unter­lagen und damit für die ver­sicherte Person eine Zeit der Un­klar­heit. 

Seit diesem Jahr geht die IV-Stelle neue pro­aktive Wege. Nebst dieser schriftlichen Bestätigung erfolgt eine telefonische Kontaktnahme mit den Personen, die sich für IV-Leistungen (Berufliche Integration/Rente) angemeldet haben. Gleich vorweg: Die meisten Personen reagieren positiv auf den Anruf und in 4 von 5 Gesprächen ergeben sich wertvolle Erkenntnisse für die weiteren Abklärungen. Für die Kontakt­nahme werden mehrere Anruf­versuche gemacht. Die Erfahrung zeigt, dass mit drei Anruf­versuchen 95 Prozent aller Personen erreicht werden können. Dank dieser per­sön­lichen Kontaktauf­nahme haben die versicherten Personen auch in der Phase der Abklärung jeder­zeit eine direkte Ansprech­person bei der IV-Stelle.

Entstanden ist dieses pro­aktive Vor­gehen aus Anregungen der letzten Um­frage bei Kundinnen und Kunden der SVA St.Gallen. Es gelingt in aller Regel, mit diesem klärenden Gespräch eine gemeinsame Basis für den weiteren Weg zu schaffen. Häufig wird beobachtet, dass dank des nieder­schwelligen ersten Kontakts der gegen­seitige Austausch gut funktioniert. Dies alles schafft gute Voraussetzungen, schneller zu einem Abklärungs­ergebnis zu kommen und vor­handenes Eingliederungs­potenzial oder dringenden Handlungs­bedarf zu erkennen. So können durch die Beraterinnen und Berater der Beruflichen Integration zeit­nah und gezielt unter­stützende Mass­nahmen geprüft werden.

Berufliche Perspektiven geben

Nah beim Menschen und beruf­liche Perspek­tiven geben – auf diesen gemein­samen Nenner lassen sich die Beratungen und Sprech­stunden der beruf­lichen Inte­gra­tion der IV-Stelle bringen.

 

Bei gesundheitlichen Problemen ist es sinn­voll, Betroffene früh­zeitig zu beraten und sie zu unter­stützen – beim Beruf­seinstieg oder beim Erhalt der Arbeits­fähigkeit. Um dieses Ziel zu erreichen, führt die IV-Stelle viele Gespräche mit den versicherten Personen und den Arbeit­geberinnen und Arbeit­gebern sowie Beratungen vor Ort bei Partnerinnen und Partnern durch.

Beratungen in den BIZ

Berufsberaterinnen und -berater führen regel­mässig in den sieben Berufs­informations­zentren der öffent­lichen Berufs­beratung (BIZ) im ganzen Kanton St.Gallen Sprech­stunden durch. So erreichen sie nieder­schwellig Jugend­liche und Erwachsene mit einem poten­ziellen IV-Unter­stützungs­bedarf. Gleich­zeitig ist es möglich, Lehr­personen, Eltern, Betroffene sowie Berufs­beratungs­personen der BIZ aufzu­zeigen, welche Möglich­keiten die IV bei Bedarf an­bieten kann. Dieses An­gebot besteht flächen­deckend im Kanton seit Sommer 2022.

Sprechstunden Psychiatrie

In den letzten Jahren ist eine stetige Zu­nahme von psychischen Erkrankungen und Schmerzerkrankungen fest­zustellen. Viele Betroffene lei­den wäh­rend der Therapie – sei es nun stationär oder am­bulant – unter der Un­gewiss­heit, wie ihre beruf­liche Zu­kunft aus­sehen wird. Damit einher­gehend kommen oft auch Existenz­­­ängste auf. Insbesondere diese Unsicher­heiten mindern oder verhindern gar einen Therapieerfolg.

Hier setzt die Berufliche Integration der IV-Stelle an. Sie bietet zwei Mal monatlich Sprechstunden an – an den Stand­orten der beiden kantonalen Psychiatrie­verbunde sowie am Schmerzzentrum des Kantonsspitals St.Gallen. Dabei können alle Fragen rund um die Möglichkeiten und Unter­stützungs­massnahmen der Invalidenversicherung direkt beantwortet werden. So werden Betroffenen beruf­liche Perspektiven auf­gezeigt, was eine positive Wirkung auf den Genesungs­prozess haben kann.

Diese Zusammen­arbeit wird auch vom Personal der jeweiligen Institute für Fragen zu den Leistungen der Invaliden­versicherung genutzt. Dies schafft Transparenz und führt dank des gegen­seitigen Verständnisses oftmals zu tragfähigen Lösungen.

Effiziente und sichere Datenübermittlung

19 kantonale IV-Stellen nutzen das elektronische Rechnungs­portal, einige davon ähn­lich erfolg­reich wie St.Gallen. Sichere Abläufe bietet auch IncaMail für den elektronischen Ver­sand von Akten.

Portal für IV-Rechnungen
Portal für IV-Rechnungen
Bildschirm und Mobile zeigen Ansicht vom Portal für IV-Rechnungen

 

Der Aktenaustausch mit Rechts­ver­tretungen und Gutachten­stellen ver­langt nach einer digitalen, sicheren und ebenso daten­schutz­konformen Lösung: Wöchen­tlich erreichen die IV-Stelle mehr als 100 Gesuche für Akten­einsichten. 

Der elektronische Ver­sand der be­sonders schützens­werten Daten im IV-Geschäft kann mit IncaMail, einem Produkt der Post, nach einer Zwei­phasen-Authentifi­zierung sicher er­folgen. Mit derselben Technik arbeitet auch der Regionale Ärztliche Dienst (RAD) im Aus­tausch mit den medi­zinischen Gutachten­stellen. Auch ver­sicherte Personen können direkt von dieser elektro­nischen Zu­stellung profitieren.

Mehr als 80 Prozent der Rechnungen elektronisch eingereicht

Kosten für Reise und Verpflegung, Hör­geräte oder andere Hilfs­mittel sowie Hilflosen-entschädigungen und Assistenz­beiträge können seit November 2021 bei der IV-Stelle elektronisch eingereicht und verrechnet werden. Diese neue Dienst­leistung stiess schnell auf sehr gute Resonanz bei Kundinnen und Kunden. 

Dafür gibt es Gründe: Das Hand­ling des Portals ist einfach, der Support bei möglichen Fragen sicher­gestellt, die Über­mittlung der Daten ist sicher, die Ver­arbeitungs­dauer der Rechnungs­prüfung reduziert sich und der Bearbeitungs­stand aller ein­ge­reichten Rechnungen ist jeder­zeit einseh­bar. Nicht zuletzt erhalten die Kundinnen und Kunden damit die ihnen zustehen­den Leistungen viel schneller.

Im Jahr 2022 gingen knapp 15'000 Rechnungen von 4'701 registrierten Benutze­rinnen und Benutzern elektronisch ein. Das sind 88 Prozent.